Gewidmet unserer kleinen "Desire"
Desire2
Die Rückkehr zur Regenbogenbrücke

Ein kleiner Hund kam an der Regenbogenbrücke an und ein Rudel von Hunden kam sofort zu ihm hingelaufen, um ihn zu begrüßen. Er war darauf gefasst, dass er nun angegriffen würde, aber das war die erste Meute, bei der alle nur mit dem Schwanz wedelten. Anstatt ihn zu beißen, küssten sie ihn einfach.
  Es war wunderschön hier und jeder war ganz lieb zu ihm. Keiner von ihnen wurde in einer *Welpen-Fabrik* geboren, so wie er damals, und dann als Kampfhund benutzt, um dann in der Gosse zu sterben, weil er eine hässliche Promenadenmischung war. Sie erklärten, dass sie auf ihre Herrchen warten würden, die sie so geliebt hatten. “Was ist Liebe?“, fragte der kleine Hund und Gott ließ ihn auf die Erde zurückkehren, um das herauszufinden.
Warm und dunkel - er wartete zusammengekauert mit den anderen darauf, geboren zu werden. Ängstlich wartete er bis zuletzt, dann wurde er an den Hinterläufen herausgezogen. Unbehaarte Hände hielten ihn vorsichtig und trockneten ihn ab. Sie zeigten ihm, wo es einen warmen Schluck Milch gab. Er hatte nicht die Kraft dazu, sich lange an der Zitze festzuhalten. Seine Brüder und Schwestern waren weitaus kräftiger als er, immer wieder schoben sie ihn von der stärkenden Milchquelle weg. Die Menschenhand drückte die anderen Welpen ein wenig zur Seite und hilten seinen Körper, sodass er trinken konnte.
“Aaaahhh .. so ist es besser!“, dachte er und trank, bis er erschöpft war und zusammengekuschelt bei seiner Mutter einschlief. “Ich erinnere mich genau daran,“ sagte er erfreut. Dann wurde er traurig. „Zu dumm, dass ich erwachsen werden und hinaus in die Kälte und Nässe musste, um dort zu kämpfen und als Verliererhund zu sterben. Ich erinnere mich was es heißt, ein Hund zu sein.“
Diese Nacht kroch er auf seine Mutter und versuchte zu trinken, aber er fiel immer wieder zur Seite weg. Wenn die anderen voll getrunken waren, wurde ihnen der Bauch geleckt und er konnte nur noch die Restmilch trinken, welche seine Geschwister übrig gelassen hatten. Dieses Mal war die Menschenhand nicht da, die ihm geholfen hatte, damit er auch noch etwas abbekam. Die Zitzen waren immer schon fast leer, wenn er an der Reihe war. Selbst das Aufstehen fiel ihm jetzt unheimlich schwer. Er war viel zu klein und schmächtig. Er fiel auf den Rücken und konnte sich nicht mehr aufrichten. So begann er zu schreien. Sofort kam ein Mensch herbeigeeilt und die hilfreiche Menschenhand schob ihm einen Gumminippel in den Mund. Es schmeckte nicht so gut wie bei der Mutter, aber es war warm und vertrieb die Schmerzen in seinem kleinen Magen. Er hatte Probleme mit dem Atmen, weil seine Lungen nicht voll entwickelt waren. Er hatte einfach zu lange gebraucht, um seinen Geschwistern aus der Gebärmutter zu folgen, als er die zweite Chance von der Regenbogenbrücke bekommen hatte.
Er konnte den Herzschlag des Menschen spüren, der ihn zugedeckt mit einem warmen, weichen Tuch zu sich auf seinen Bauch genommen hatte. Das hielt seinen knochigen Körper schön warm und die wiederkehrenden sanften Streicheleinheiten beruhigten ihn sehr. Er dachte an seinen neuen Freund von der Regenbogenbrücke, welcher so lieb zu ihm gewesen war und er fragte Gott, ob er wohl zurück dürfte.
Gott sagte: „Ja, aber jetzt noch nicht. Du wolltest erleben, was Liebe ist.“
Er wurde größer und agiler und der Mensch nahm ihn immer öfter aus dem Nest um ihn bei sich schlafen zu lassen. Er wurde liebkost und geküsst und konnte den Herzschlag des Menschen hören, der fest und lieb klang. Dann kam Gott und fragte ihn: „Bist du bereit zu uns auf die Regenbogenbrücke zurück zu kommen?“ “Ja,“ antwortete er, mit einer kleinen Wehmut, weil der Mensch ihn nicht gehen lassen wollte und zu weinen begann. Er ließ die Luft aus seinen Lungen und ging zurück zur die Regenbogenbrücke. Dort schaute er auf den Menschen, der immer noch weinte und seinen Körper, den er sich für diesen Ausflug geborgt hatte, in den Händen hielt. “Danke Gott,“ sagte er. Liebe ist WUNDERBAR!
Nun werde ich auch an der Regenbogenbrücke auf den Menschen warten, um ihm bei unserem Wiedersehen zu sagen, dass ich ihn auch geliebt habe.